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1322. April 27. In Marsow (Marschwitz bei Ohlau).

Quinto kal. Maji.

Ritter Henczco gen. von Marschwitz (in der notariellen Bestätigung heisst er heres de Marsow) am Leibe schwach, doch bei guter Vernunft vermacht mit Zustimmung seiner Gemahlin und seiner Söhne Bronislaus, Mroczco, Bogusins und Henco für den von seinen Vorfahren in der Breslauer (Dom?) Kirche gestifteten Altars Allerheiligen zur Erhaltung des Altaristen 18 Scheffel Korn, die der Schulz und die Bauern in Marsow wegen gewisser excrescencie mansorum zu zahlen haben, und vermacht ferner zur Anschaffung von je 2 Wachskerzen in den Kirchen zu Goy und Würben (bei Ohlau), bei grösseren Festen je 1 Vierdung von seinem Zinse auf der Schultisei in Marschwitz.

Z.: Herr Peter Altarist von der Domkirche, Mathias Schulze, Jakob gen. Sohn des Jacinatus, Hankin, Bastin Bauern von Marschwitz, Herr Albert Kaplan des Ausstellers, Michael Kleriker von Goy, des Ausstellers Diener Cristan Vogt und Dietrich. Bestätigt durch den Notar Arnold, Sohn des weiland Stephan von Wielun.


Or. im Domarchiv F 42. An Pergamentstreifen hängt das Siegel des Ausstellers, dunkles Wachs in heller Schale, mit Daumeneindruck rückwärts, Schild mit 6 Schindeln (3, 2, 1) wie das Rohrausche Wappen.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.